Werde Whiskyexperte – Ein Crashkurs durch die Welt des Whisky

Whiskyexperte? Whisky ist ein typisches Männergetränk. Der Mann von Welt trinkt oder trank ihn, darunter Humphrey Bogart, Sir Winston Churchill, Stephen King, Frank Sinatra oder Mark Twain. Alle sind für ihre Leidenschaft zu Whisky bekannt.

Sir Winston Churchill sprach wie folgt über diese beliebte Spirituose:
„Whisky sei ein Rätsel verpackt in ein Mysterium und verhüllt von Geheimnissen.“

Der Einstieg in die Welt der Whiskys ist nicht so schwer wie es nach dem Zitat von Winston Churchill klingen mag. Aber für Whisky-Anfänger kann das Thema vielleicht recht komplex erscheinen.

scotland-2173666_640Dieser Crashkurs führt dich ein in die facettenreiche Welt der Whiskys. Am Ende wirst du über die Herstellung von Whisky Bescheid wissen, du kennst die unterschiedlichen Whiskysorten und von welcher Region sie stammen. Und du wirst gerüstet sein um selbst oder in einer gepflegten Männerrunde ein Whisky-Tasting durchzuführen.

Zu Beginn – auf dem Weg zum Whiskyexperte – geht es um die Whisky Herstellung und den Sorten. Hier erfährst du jede Menge Hintergrundwissen vom Rohstoff bis hin zur Fasslagerung. Ebenso erfährst du welche Aromen die unterschiedlichen Whiskyregionen mit sich bringen, um dann tief in die Materie der Whiskyverkostung einzusteigen.

Kennst du den Unterschied zwischen Whisky und Whiskey? Das war jetzt eine Fangfrage, denn Unterschiede gibt es nicht direkt. Iren und Amerikaner schreiben „Whiskey“. Schottland und Kanada stattdessen „Whisky“. Whisky bedeutet übrigens in beiden Schreibweisen so viel wie „Wasser des Lebens“. Mit der unterschiedlichen Schreibweise, wollten Iren und Schotten ihren Whisky voneinander unterscheidbar machen.

Nun hast du schon etwas gelernt und kannst beim nächsten Stammtisch mit deinem Wissen glänzen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken.
Verliere keine Zeit! Werde Whiskyexperte!

Whisky Crashkurs Lektion 1: Whisky Herstellung und Sorten

Um Whisky richtig genießen zu können, gehört auch etwas Hintergrundwissen bezüglich seiner Herstellung dazu. Vor allem aus dem Grund, da sich viele Aromen gerade eben bei der Herstellung des Whiskys entwickeln. Und was wäre ein Experte, der sich nicht mit dem Produktionsprozess auskennt?

Für die Whisky Herstellung werden lediglich 3 Rohstoffe benötigt – Getreide, Wasser und Hefe. Der Produktionsprozess ist dabei sehr ähnlich wie bei Bier.

Das Mälzen

tasting_notes Malz, Mälzen, WhiskyexperteZuerst wird das Getreide gemälzt. Dabei wird es einige Tage feucht gehalten um den Keimvorgang des Getreidekorns in Gang zu setzen. Während dem Keimvorgang wird Stärke in Zucker umgewandelt, denn nur Zucker kann in Verbindung mit Hefe in Alkohol umgewandelt werden. Der Mälzvorgang wird nach ca. 5 Tagen durch das Darren unterbrochen. Je nach Whiskyproduzent und Whiskysorte werden unterschiedliche Getreidearten verwendet. Dies kann Mais, Roggen, Weizen oder Gerste sein. Je nach verwendeter Getreideart wird der fertige Whisky einer entsprechenden Whiskysorte zugeordnet.

Während dem Darren wird das Getreide durch die heiße Luft eines Feuers getrocknet. Bei diesem Vorgang erhalten einige namhafte Whiskys bereits ihre ersten typischen Aromen. Denn häufig wird Torf im Feuer verbrannt, wodurch das Malz eine rauchige und torfige Note bekommt. Je torfiger oder rauchiger der spätere Whisky schmecken soll, desto länger wird das Malz dem Torfrauch ausgesetzt.

Das Maischen

Das gedarrte Malz wird anschließend zur Schrotmühle gebracht und zerkleinert, bevor es in Maischekesseln mit Wasser vermischt wird. Während die Maische langsam über längere Zeit erhitzt wird, wird der Zucker aus dem Malz gelöst. Das mit Zucker versetzte Wasser im Maischekessel wird in der Fachsprache als Würze bezeichnet. Diese wird nach dem Maischen vom Treber (das ausgewaschene Malz) getrennt und abgekühlt.

Die Gärung

Die abgekühlte Würze kommt zusammen mit der Hefe in einen Gärbehälter. Während dem Gärvorgang, wird der gelöste Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.
Bis hier hin, sind die Produktionsschritte fast identisch wie bei einem Bier. Beim der Whisky Herstellung wird allerdings die Kohlensäure nicht benötigt, weshalb diese aus den Gärbehältern entweichen kann.

Nach ca. 7 Tagen hat die Würze den gewünschten Alkoholgehalt von rund 7-8 % vol. Alkohol erreicht und kommt zur Destillation in die Brennblasen.

Die Destillation

Destille, BrennereiIn der Brennblase wird die Würze bzw. im Whisky-Jargon „Wash“ genannt, langsam erhitzt. Dabei bedient man sich einer einfachen physikalischen Eigenschaft. Denn Alkohol verdampft bei einer niedrigeren Temperatur als Wasser. Der Alkoholdampf steigt dann in der Brennblase empor, wo er sodann aufgefangen wird und kondensiert.

Die Form der Brennblasen beeinflusst übrigens ebenfalls den Geschmack: Kurze, schmale Brennblasen erzeugen kräftige Noten, wohingegen lange und etwas breitere Formen, sanfte Aromen erzeugen.
Die ersten Liter des Kondensats sind allerdings nicht zu gebrauchen. Sie sind bei geringer Hitze entstanden und könnten giftige Stoffe enthalten. Ebenso gilt der Nachlauf, welcher durch zu hohe Hitze entstanden ist als Abfallprodukt. Brauchbar ist also nur der Mittellauf, der dann aus bis zu 95 % Alkohol entsteht.

Das bedeutet der anfängliche Alkoholgehalt der Würze mit rund 7-8 % vol. Alkohol hat sich nahezu verzehnfacht.

Die Reifung und Lagerung

Zur Reifung wird der Whisky in Fässer abgefüllt. Vorzugsweise wird hier auf Eichenholzfässer zurückgegriffen. Eichenholz ist hat viele Vorteile. Bei der Herstellung der Fässer, ist Eichenholz ausreichend stabil und lässt sich dennoch gut in Form bringen. Außerdem ist es atmungsaktiv und wird nicht spröde.

In Amerika werden für die Lagerung des Whiskys ausschließlich neue Eichenholzfässer verwendet. Das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Andere Whiskynationen bedienen sich lieber, zum Beispiel an den amerikanischen, ausrangierten Fässern, da diese weit mehr Aromen an den Whisky abgeben.

Für die extra Portion an Holzaromen schwören einige Brennereien auf das Wood-Finishing. Dabei wird der Whisky entweder die ganze Zeit oder nach der Hauptlagerung für weitere Jahre in anderen Fässern gelagert. In diesen Fässer lagerte Vorher z.B. Sherry aus Spanien, Port Wein aus Portugal oder Bourbon-Whisky aus Amerika. Es gibt auch bereits einige Experimente bei denen vorher Wein oder Rum in den Fässern lagerte.

Sherryfässer sorgen zum Beispiel für eine süße, fruchtige Note die an Rosinen erinnert. Bourbon-Fässer dagegen bringen weiche Holzaromen und Vanille mit.

Wie du siehst, gibt es allein durch die Wahl des Fasses und dessen Vorbelegung viele Möglichkeiten unterschiedliche Aromen in den Whisky zu bekommen.

Ein Nachteil hat die Fasslagerung allerdings, denn Holzfässer sind nicht vollständig dicht. Etwa 2-3 % des Inhalts verdunsten in jedem Jahr der Lagerung. Dieser Verlust durch Verdunstung wird „Angels Share“ genannt. Aber nicht nur die Menge im Fass wird weniger, sondern auch der Alkoholgehalt lässt ein wenig nach.

Whiskylagerung, FasslagerungBei der Abfüllung hat der Whisky in der Regel noch ca. 57 – 63 % vol. Alkohol unter Zugabe von Wasser, wird der Alkoholgehalt auf trinkfähige 40 – 46 % reduziert.

Mindestens 3 Jahre muss ein Whisky aber zuvor im Holzfass lagern, sonst darf dieser nicht als Whisky verkauft werden. In der Regel lagern gute Whiskys aber länger. Die Hauptmarken von schottischem Whisky, welcher auch im Supermarkt erhältlich ist, hat eine Lagerzeit von etwa 10 Jahren hinter sich. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Die Lagerzeit spiegelt sich dann aber im Preis wieder.

Whiskysorten im Überblick

Die Verwendeten Rohstoffe sind bei allen Whiskys gleich. Man benötigt „nur“ Getreide, Wasser und Hefe. Dennoch ist die Einteilung von Whisky in entsprechende Whiskysorten nicht ganz so einfach, denn Herkunft, Herstellung, Lagerung und das verwendete Getreide nehmen Einfluss auf die Typisierung der Sortenbezeichnung.

In erster Linie unterscheidet man Whiskysorten nach dem verwendeten Getreide.

Whiskysorten nach Getreideart:

  • Malt Whisky: Bei der Herstellung von Malt Whisky wird ausschließlich gemälzte Gerste verwendet.
  • Grain Whisky: ein Destillat, welches aus einer Mischung unterschiedlicher Getreidesorten bestehen kann (z.B. Weizen, Gerste, Hafer oder Roggen)
  • Rye Whisky: Eine Whiskysorte bei der Roggen bei der Herstellung verwendet wurde
  • Bourbon Whisky: Eine Whiskysorte bei der überwiegend Mais bei der Herstellung verwendet wurde.

Weitere Typisierungen:

Viele Whiskysorten erhalten ihre Bezeichnung nicht nur durch die verwendeten Getreidearten. Auch Zusatzbezeichnungen die sich auf Lagerung und Herstellung beziehen, sind oft auf dem Etikett einer Whiskyflasche zu erkennen.

Weitere Bezeichnungen die einen Whisky typisieren:

  • Blended: Bezeichnet ein Destillat, welches aus verschiedenen Whiskys aus unterschiedlichen Brennereien verschnitten bzw. vermählt wurde. Die Whiskys selbst können ebenso aus unterschiedlichen Getreidesorten hergestellt werden.
  • Single Cask: Der Whisky wurde vor der Abfüllung nur in einem einzelnen Fass gelagert.
  • Single Malt: Single Malt Whisky stammt aus einer einzigen Brennerei, kann aber innerhalb der Brennerei mit anderen Whisky der Brennerei verschnitten sein
  • Cask Strength: Auf deutsch „Fassstärke“, dies bedeutet, dass der Whisky vor dem Abfüllen in Flaschen nicht mehr mit Wasser verdünnt wurde

Whiskysorten nach Herkunft:

Insbesondere schottischer Whisky erhält in seiner Sortenbezeichnung auch die Angabe der Region in dem der Whisky destilliert wurde. Die unterschiedlichen Regionen stehen für einen bestimmten geschmacklichen Charakter.

Folgende Regionen nehmen Einfluss:

  • Scotch Whisky: Diese Bezeichnung steht für alle in Schottland hergestellten Whisky. Der Begriff darf daher auch nur von schottischen Brennereien verwendet werden.
  • Highlands (kräftige bis weiche Whiskys, aromatisch, würzig)
  • Lowlands (Weich und leicht, wenig bis keine Torfaromen)
  • Inseln (kräftige bis weiche Whiskys, Salzaromen, kein einheitlicher Charakter)
  • Islay (stark und intensiv, Torf und Rauch dominieren, Aromen von Salz und Seetang)
  • Speyside (milde, süßliche Whiskys, moderate Torf- und Raucharomen)
  • Campbeltown (kräftige bis weiche Whiskys, kein einheitlicher Charakter)

Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass du irgendwann einen Whisky der „Sorte“
Islay Cask Strength Single Malt Whisky in der Hand hälst.

Na, weißt du nun welche Eigenschaften dieser Whisky besitzt? Die richtige Antwort darfst du gerne in den Kommentaren hinterlassen.

Whisky Crashkurs Lektion 2: Die wichtigsten Whisky Nationen

Wie du bereits erfahren hast, wirken sich die unterschiedlichen Whiskyregionen in Schottland, teilweise extrem auf den Geschmack des Whiskys aus. Aber nicht nur in Schottland wird guter Whisky gebrannt. Auch in Irland – der 2. größten Whisky Nation – entstehen hervorragende Whiskys. Übrigens ist es jeher nicht bewiesen, ob der Whisky bzw. Whiskey nun in Schottland oder in Irland erfunden wurde.

Ebenfalls ist Amerika mit seinen vielen Bourbon Whiskys und den Whisky trinkenden Cowboys bekannt. Sie führen die Weltspitze der Whiskyproduzenten mit an. Es gibt aber auch noch andere Nation die gerade ein enormes Wachstum an Whiskyproduktionen verzeichnen können.

Die wichtigsten Whisky Nationen bekommst du hier vorgestellt.

Schottland

Whiskyexperte: Schottlands Whiskyregionen
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Schottland ist bekannt für seine Whisky-Regionen, die auch Einfluss auf den Geschmack der Whiskys haben können. Insgesamt gibt es 6 Whisky Regionen in Schottland:

  • Highlands
  • Lowlands
  • Inseln
  • Islay
  • Speyside
  • Campbeltown

Derzeit gibt es ca. 100 aktiv produzierende Whisky Destillen in Schottland. Weitere 20 wurden in den letzten Jahren gegründet. Die Markteinführung der ersten Whiskys dieser neuen Brennereien steht kurz bevor.

Die Entstehungsgeschichte in Schottland ist auf das Bier brauen zurückzuführen. Braumeister die aus Heidekraut ein Ale brauen wollten, kochten dieses nach der Gärung erneut auf um es haltbarer zu machen. Beim Kochvorgang entdeckten sie den Effekt des Destillierens.

Hervorzuheben durch den unterschiedlichen Charakter der Whiskys sind die Regionen Highlands, Lowlands, Speyside und Islay.

Highlands

Die Highlands ist die größte Region in Schottland. Sie erstreckt sich vom Norden bis weit in die Mitte von Schottland. Auch die Speyside gehört eigentlich zu den Highlands. Die Whiskys aus der Speyside haben aber ihren eignen Charakter, weshalb die Speyside separat betrachtet wird. Typische Aromen für einen Highland Whisky sind unter anderen krautige Aromen insbesondere von Heidekraut. In der Regel sind sie zudem kräftig, kernig und als schwer zu bezeichnen. Trotz der größten Fläche, befinden sich nur rund ein Viertel aller Brennereien in den Highlands. Bekannte Highland Whiskys sind: Glenmorangie, Eradour, Dalwhinnie oder GlenDronach

Lowlands

Die Lowlands schließen an die Highlands an und liegen im südlichsten Teil von Schottland an der Grenze zu Großbritannien. Lediglich ca. 14 Whisky Brennereien haben sich in den Lowlands angesiedelt. Der Whisky aus den Lowlands hat einen sehr weichen, blumigen und leichten Charakter und besitzt nur wenig bis keine Torfaromen. Die süßen, fruchtigen Speyside Whiskys, stehen geschmacklich in Konkurrenz zu den Lowland Whiskys. Zurückblickend mussten in den Lowlands die meisten Whisky Brennereien schließen. Mit der Brennerei Bladnoch, besitzen die Lowlands aber die südlichsten Brennerei Schottlands. Bekannte Lowland Whiskys sind: Auchentoshan, Bladnoch und Glenkinchie

Islay

Islay gehört eigentlich zu den Insel Regionen und ist mit etwa 600 km² die zweitgrößte Insel. Der größte Teil der etwa 3000 Menschen auf Islay, arbeiten für die Whisky Industrie. Durch ihren sehr ausgeprägten Whisky-Charakter werden sie häufig als selbstständige Whisky Region benannt. Die Insel Islay befindet sich über der Insel Campbeltown zwischen Schottland und Irland. Whiskys aus dieser Region haben stets einen sehr ausgeprägten torfigen, rauchigen Körper und wirken etwas salzig. Ca. 10 Whisky Brennereien befinden sich auf der Insel Islay. Bekannte Islay Whiskys sind: Laphroaig, Lagavulin, Bowmore und Ardberg.

Speyside

Auch die Speyside ist eine durchaus bekannte Whisky Region. Genaugenommen gehört sie zu den Highlands. Aber auch von der Speyside stammen einzigartige und charakterstarke Whiskys, weshalb die Speyside als eigenständige Whisky Region gilt. Eine der weltweit bekanntesten Whisky Destillationen haben ihren Sitz in den Speysides. Sogar der kleinste Ort Dufftown, besitzt eine eigene Berennerei. Whiskys aus der Speyside sind meistens milde, süß und fruchtige Whiskys mit nur moderaten Torf- und Raucharomen. Außerdem wird in dieser Region besonders häufig mit der Lagerung in unterschiedlichen Whiskyfässern experimentiert. Bekannte Speyside Whiskys sind: Balvenie, BenRiach, Glenfiddich und McCallan

Irland

Wie bereits erwähnt ist auch Irland ein bedeutender Whiskeyproduzent. In Irland ist die Entstehungsgeschichte des Whiskeys auf die Mönche zurückzuführen. Durch ihre Pilger- und Missionarsreisen durch Europa, lernten sie die Herstellung von Parfüm kennen. Bei der Parfümherstellung wird Wasser zunächst mit Aromastoffen wie z.B. Blüten versetzt und anschließend destilliert, sodass die Duftnoten von überschüssigem Wasser getrennt werden. Dadurch entsteht ein hocharomatischer Extrakt. Zurück in Irland wendeten die Mönche diesen Prozess für die Herstellung von Alkohol an.

Aktive Brennereien gibt es im Vergleich zu Schottland nur ca. 12 Stück. Diese Brennereien brennen ihren Whiskey am liebsten mit unterschiedlichen Getreidesorten wie zum Beispiel Weizen, Gerste und Roggen. Außerdem findet man in irischen Whiskeys nicht diesen torfigen Geschmack, der für die schottischen Nachbarn typisch ist. In Irland wird das Malz nämlich in der Regel nicht über Torffeuer gedarrt.

Amerika

Was wären Western Filme ohne den Whiskey der im Salon getrunken wird. Einwanderer aus Irland und Schottland brachten das Knowhow zum Whiskybrennen mit nach Amerika. Wodurch – wie auch Bier – schnell hergestellt wurden. Mit den Jahren erkannte man aber, dass bestimmte Getreidesorten wie Gerste und Roggen an der Ostküste Amerikas nicht besonders gut wachsen. Daher griff man auf Mais zurück, der den klimatischen Bedingungen besten gewachsen ist. Mais bringt eine recht süße Note mit in den Whisky. Außerdem lagern Whiskeys in den USA deutlich kürzer. Meistens erreichen sie lediglich die Mindestlagerzeit von 3 Jahren, bevor sie abgefüllt in den Handel kommen.

Kanada

Nachdem Amerika besiedelt war, wanderten einige Siedler auch nach Kanada aus. Ebenfalls brachte man das Knowhow zum Schnaps brennen mit. Einen hohen Stellenwert hatte Whisky in Kanada allerdings nicht. Erst in währen der us-amerikanischen Prohobition, während der kein Alkohol hergestellt und verkauft werden durfte, florierte und expandierte der Whiskymarkt in Kanada. Schließlich musste nun fast ganz Amerika – illegal – mit Whisky versorgt werden. Nachdem auch in Amerika im Jahre 1933 wieder gebrannt werden durfte, schrumpfte die Nachfrage wieder nach kanadischem Whisky.

Innerhalb der letzten 10 Jahre, entsteht allerdings ein kleiner Hype um kanadischen Whisky. Brennereien werden eröffnet und Whisky wird produziert. Dabei beschränkt sich Kanada nicht auf einen, für das Land typischen Whisky, sondern brennt für Schottland typische Single Malts ebenso wie amerikanische Bourbon-Whiskeys.

Japan

Japan gilt als eine der jüngsten Whisky Nationen. Erst im 20. Jahrhundert wurde hier begonnen Whisky zu brennen. Die Brennerei Yamazaki war die erste Whisky-Destille auf der Insel. Eher unbekannt waren die japanischen Whiskys und noch dazu in Europa kaum erhältlich. Spätestens nach der Auszeichnung des „Yamazaki Singel Malt Sherry Cask Whisky“, durch Jim Murray in seiner weltbekannten Whisky Bibel, begann eine regelrechte Jagd auf japanischen Whisky. Mittlerweile gibt es einige bekannte Whisky Brennereien die zu den besten der Welt gehören. Was Japan allerdings selber nicht bedacht hatte, war die große Nachfrage nach ihrem Whisky aus anderen Ländern. Für die hohe Nachfrage ist schlicht nicht genügend Whisky vorhanden.  Man darf gespannt sein wohin sich die Whisky Nation Japan in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Das waren die 5 wichtigsten Whisky Nationen. Es gibt aber natürlich auch noch andere Länder wie z.B. Deutschland, Schweden oder sogar Indien, in denen die Whiskyproduktion in den letzten Jahren stark zugenommen hat.

Whisky Crashkurs Lektion 3: Whisky Tasting

Nun hast du dir jede Menge Hintergrundwissen zum Thema Whisky aneignen können und bist bereits fast ein Whiskyexperte. Zeit um zum praktischen Teil überzugehen – der Whisky Verkostung.

Wir haben dafür mit Jörg Bechtold, Whisky-Experte aus Karlsruhe gesprochen. Von ihm haben wir wertvolle Tipps für ein Whisky-Tasting bekommen und zeigen dir was du tun musst.

Für dein Einstieg in die Whisky Verkostung eignen sich schottische Single Malt Whiskys mit ihrer fast grenzenlosen Geschmacksvielfalt am besten. Wichtig für ein unvergessliches Whisky-Tasting ist neben der Vorbereitung auch die Auswahl der passenden Whiskys.

Hintergrundwissen aneignen

Wenn du dich nach unseren Whisky Crashkurs Lektionen noch nicht als Whiskyexperten fühlst, solltest du dir natürlich noch etwas Hintergrundwissen zum Thema Whisky aneignen. Deine Freunde werden staunen, wenn du etwas über Whisky erzählen kannst.

Der Einfachheit halber solltest du dich bei deinem Whisky-Tasting vielleicht zusammen mit Freunden auf schottische Single Malt Whisky fokussieren.

Unser Whisky-Experte Jörg Bechtold rät bei einem Whisky-Tasting unter Anfängern jedoch von Fassstärke-Abfüllungen ab: “Wer Fassstärken nicht gewohnt ist hat es zunächst einmal schwer, ihre Faszination zu entdecken. Sie brauchen oft Zeit und auch ein paar Tropfen Wasser, damit die Aromen gegen den Alkohol ankommen. Bei Anfängern sollte man daher eher Whiskys zwischen 40-50% wählen”.

Planung und Vorbereitung

Für die weitere Planung und Vorbereitung ist die Anzahl der Gäste, die du einladen möchtest entscheidend. Eine Runde von 4-6 Freunden dürfte ausreichend sein und sollte aus “logistischen” Gründen auch nicht größer sein.

Nun musst du einen Raum auswählen in dem du deine Whisky-Tasting mit Freunden abhalten willst. Mit ein bisschen Whisky Deko kannst du eine ansprechende Atmosphäre schaffen. Auch ein Tisch der groß genug ist für Whiskys, Gläser, Wasser, Notizzettel und vielleicht auch passende kleine Häppchen, sollte bereit stehen. Du kennst deine eigenen vier Wände aber besser, weshalb wir dir hier wenige Ratschläge geben können.

scotland-642397_640Zur Grundausstattung gehören in erster Linie geeignete Whiskygläser. Unser Whisky Experte hat ein Tipp für dich, wenn du keine speziellen Whiskygläser zu Hause hast:
“Das Glas für das Tasting sollte eine nach oben zulaufende Form haben, die den Duft des Whiskys in die Nase leitet. Das kann ein Sherry-Glas sein, ein kleines Weißweinglas oder auch ein anderes eher schlankes Spirituosenglas. Wenn das Glas zudem nicht zu dick ist, leitet es die Handwärme gut an den Whisky weiter und sorgt dafür, dass er seine Aromen freisetzen kann.

Perfekt wäre es wenn du zu jedem Whisky den du anbietest ein neues Glas zur Verfügung stellen kannst, damit sich die Aromen der Whiskys nicht vermischen. Je nach Anzahl der Gäste und Whiskys, benötigt man dann aber schnell ein Gläsersortiment wie man es wahrscheinlich nur in der Gastronomie vorfindet. Alternativ reicht auch frisches Wasser, damit die Gläser ausgeschwenkt werden können.

Das Thema Wasser ist dann auch schon der nächste Punkt. Davon solltest du nämlich genügend zur Verfügung stellen. Zum einen tut ein Schluck Wasser zwischendurch deinen Gästen ganz gut und zum anderen hilft es beim Neutralisieren der Aromen.

Auf hohem Niveau

Deine Gäste werden mit den unterschiedlichsten Whiskys und Aromen konfrontiert. Dabei erzählst du von deinem neu erlernten Whiskywissen. Damit deine Gäste den Überblick behalten und sich auch ein paar Notizen zu den entsprechenden Whiskys machen können, bieten sich geeignete Tasting Formblätter an.

Wir haben für dich das entsprechende Equipment zum Download entworfen.
Deine Gäste werden Augen machen!

Tasting-Notizen
Auf diesem Formblatt lassen sich persönliche Notizen zu einem Whisky festhalten. Neben einigen Eckdaten zu der Brennerei und dem Whisky, können Notizen zum Aussehen und zum Geschmack des Whisky gemacht werden. Mit dem “Flavour Wheel” kannst du zudem die Ausprägung einiger Basisaromen festhalten.

Tasting-Unterlage
Die Tasting-Unterlage kannst du auf dem Tisch vor jedem Sitzplatz auslegen. Kreise zeigen dir wo du Whisky-Gläser platzieren sollst. Somit kann der Whisky nacheinander betrachten und verglichen werden. Eine Nummerierung auf den Kreisen sorgt dafür, dass du zur späten Stunde nicht durcheinander kommst. Des Weiteren befindet sich darauf eine Auswahl bestimmter Aromen, die oft in einem Whisky zu finden sind.

Übrigens, solche Unterlagen werden auch von Jurymitgliedern bei großen, professionellen Whisky-Tastings verwendet.

Zum Download der Whisky-Notizen >>
Zum Download der Whisky-Unterlage >>

Die Auswahl der Whiskys

bowmore-886535_640Der Whisky selbst ist natürlich das Herzstück deines Whisky-Tasting. Bei der Auswahl sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Es sollten allerdings nicht mehr als 4-6 Whiskys sein, denn mehr vertragen die Geschmacksnerven meistens nicht. Auch sollte man sich auf Standardabfüllungen beschränken.

“Man macht Anfängern keinen Gefallen, wenn man ihnen supertolle Einzelfassabfüllungen in Fassstärke für 120 € auftischt, die ihnen dann gar nicht schmecken. Auf der anderen Seite machen die bekannten „Supermarktwhiskys“ auch keinen Sinn, denn die haben sie ja vielleicht schon selbst gekauft und getrunken. Es gibt aber auch im unteren Preissegment zwischen 30-40 € eher unbekanntere Abfüllungen, die völlig unterschätzt werden.” so der Tipp von Jörg Bechtold.

Bei schottischen Whiskys bietet sich die Auswahl der Whiskys nach Regionen gerade zu an. Da gibt es zum Beispiel die Highlands mit kräftigen Whiskys die Kräuter- und Gewürzaromen zeigen. Von der Speyside kommen fruchtige und süßliche Whiskys und die Inseln und Islay präsentieren kräftige, rauchige und torfige Aromen.

Tipp: Auch immer interessant bei einem Whisky-Tasting ist es einen Blended Whisky mit einzubeziehen.

Wir haben für dich eine perfekte und abwechslungsreiche Whisky-Sammlung zusammengestellt. Das Beste daran: Du bekommst mit unserer Empfehlung von 5 geschmacklich unterschiedlichen Whiskys für unter 150€. Perfekt für dein Whisky-Tasting mit Freunden.

So verkostest du Whisky richtig

Deine Gäste sind eingetroffen. Das Whisky-Tasting mit Freunden kann beginnen. Wenn jeder an seinem Platz sitzt, kannst du mit dem Einschenken der ausgewählten Whiskys beginnen.
Damit die Aromen nicht flöten gehen, sollten die Gläser bedeckt werden, z.B. mit Bierdeckel oder wenn die Glasöffnung nicht zu groß ist mit Poker-Chips.

Nun kann das Tasting beginnen. Eine Verkostung gliedert sich in 3 Schritte:

  • Sehen
  • Riechen
  • Schmecken

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Schritt 1, Sehen: Zunächst sollte man die Farbe betrachten. Dazu sollte das Glas gegen einen neutralen, am besten weißen Hintergrund gehalten werden. Helle Whisky deuten auf eine Lagerung im Eichenfass hin. Dunklere Farben könnten durch eine Lagerung in Sherryfässern entstehen. Auch wenn Anfänger bei den Farben nicht viel Rückschlüsse ziehen können, so regt die Optik schonmal die Geschmacksnerven an.

Schritt 2, Riechen: Erfasse die Aromen durch den Geruchssinn. Aber bitte die Nase nicht zu tief ins Glas stecken! Durch leichtes schwenken werden die Aromen intensiviert. Lass deine Freunde fachsimpeln, was sie riechen. Es wird spannend sein welche verschiedenen Aromen dabei entdeckt werden. Um die Gerüche bekannten Aromen zuzuteilen, bietet sich unsere Tasting-Unterlage sehr gut an.

Schritt 3, Schmecken: Jetzt endlich darf auch getrunken werden. Dazu wird am Glas genippt um den Whisky über die Zunge laufen zu lassen. Lasse auch hier deine Gäste erzählen, welche Aromen sie schmecken. Außerdem ist es interessant sich zu den Aromen ein paar Notizen zu machen. Sollte der Whisky später noch einmal getrunken werden, kommen meistens noch ganz andere Aromen zu Vorschein. Ebenso macht es Spaß ein Whisky-Buch auf den Tisch zu legen, in dem man die Experten-Tastings von den jeweiligen Whiskys nachlesen kann. Ob deine Gäste die selben Aromen wie eingefleischte Experten schmecken?

Für die Reihenfolge wie die Whiskys getrunken werden sollten, hat Jörg Bechtold noch ein Tipp: “Immer schön aufsteigend also mit dem leichtesten Beginnen. Bourbon Cask vor Sherry Cask. Und sehr torfige, rauchige Whiskys zum Schluss.”

Nun bist du bereit für dein Whisky-Tasting mit Freunden.

Whisky Crashkurs Lektion 4: 10 Dinge die du über Whisky wissen solltest

Die 4. Lektion ist eigentlich eine Zusammenfassung der vorangegangenen Wissensschatzes. Hier zeigen wir dir nochmal die wichtigsten Dinge, die du über Whisky wissen solltest.

1. Whisky oder Whiskey?

Es ist bis heute unklar, ob Whisky in Schottland oder Irland erfunden wurde. Beide Länder beanspruchen die „Erfindung“ für sich. Um irischen von schottischen Whisky zu unterscheiden und sich von der Konkurrenz abzuheben, begannen die Iren im 20. Jahrhundert die Schreibweise mit „ey“, also Whiskey. Diese Schreibweisen nahmen im Laufe der Zeit auch Einfluss auf andere Länder. So unterscheidet man zwischen schottischen und kanadischen Whisky und irischen und amerikanischen Whiskey. In den USA sind jedoch auch beide Schreibweisen vertreten.

2. Whisky Herstellung

Die Herstellung von Whisky ist zu Beginn identisch mit der Herstellung von Bier. Dabei wird Getreide feucht gehalten um Enzyme im Korn freizusetzen. Kurz vor dem Keimen wird das Getreide über Torffeuer oder -rauch gedarrt. Hier kommen die torfigen und rauchigen Aromen ins Spiel. Anschließend wird aus geschrotetem Malz (gedarrtes Getreide) und heißem Wasser eine Maische (Mash) angesetzte. Dadurch wird die Stärke in Zucker umgewandelt und im Wasser gelöst. Nun kommt es durch Zugabe von Hefe zu einem Gärungsprozess wodurch Alkohol entsteht. Für die Weitere Herstellung von Whisky wird der vergorene Sud (Wash) in Brennblasen (Pot Stills) erhitzt. Dadurch trennt sich der Alkohol vom Wasser.
Man erhält dadurch ein Zwischenprodukt (Low Wine) mit ca. 20-25 % Alkohol. Im Anschluss wird dieser „Low Wine“ erneut gebrannt, dadurch wird ein Endprodukt mit bis zu 90 % Alkohol erzeugt. Für die Lagerung wird der Whisky dann in Eichenholzfässer abgefüllt.
Das Destillat muss in den USA mindestens 2 Jahren, in Schottland und Irland 3 Jahre im Fass reifen, bevor es unter dem Namen Whisky verkauft werden darf.

3. Whisky Sorten

Die Unterscheidung in Sorten ist nicht ganz einfach, je nach Herstellungs- und Lagerungsart erhält der Whisky unterschiedliche Begrifflichkeiten. Wie z.B. Malt (gemälzte Gerste), Bourbon (Mais), Rye (Roggen), oder Grain Whisky (verschiedenes Getreide). Wird ein Whisky aus unterschiedlichen Getreidesorten verschnitten nennt man ihn Blended. In ihm können sich sogar Whiskys unterschiedlicher Brennereien befinden.  Die bekannteste Whiskysorte ist sicher der „Single Malt“. Er beschreibt einen Whisky der nur aus gemälzter Gerste hergestellt und in einer einzigen Brennerei erzeugt wurde.

4. Whisky Regionen und Herkunft

Schottischer Whisky wird zusätzlich in Regionen eingeteilt. Oft bekommen diese sogar einen Zusatz im „Markennamen“. Die Herkunft dieser Region beschreibt zusätzlich geschmackliche- und aromatische Eigenschaften. Die Regionen in Schottland sind:

– Highlands (kräftige bis weiche Whiskys, aromatisch, würzig)

– Lowlands (Weich und leicht, wenig bis keine Torfaromen)

– Inseln (kräftige bis weiche Whiskys, Salzaromen, kein einheitlicher Charakter)

– Islay (stark und intensiv, Torf und Rauch dominieren, Aromen von Salz und Seetang)

– Speyside (milde, süßliche Whiskys, moderate Torf- und Raucharomen)
– Campbeltown (kräftige bis weiche Whiskys, kein einheitlicher Charakter)

5. Whisky Alter

Besonders Anfänger stellen sich die Frage, wie alt ein guter Whisky sein sollte. Dazu gibt es keine „Pauschalrezept“. Fakt ist, dass die jahrelange Reifung im Eichenholzfass für einen Großteil des Geschmacks verantwortlich ist. Der Whisky entzieht dem Holz Aromen und wird durch den „Angels Share“ von Jahr zu Jahr runder und harmonischer. Viele Whisky erreichen ihren geschmacklichen Höhenpunkt zwischen 10 und 15 Jahren, aber auch durch eine längere Lagerung werden sie nicht schlechter – im Gegenteil. Man kann also sagen: „Um so älter der Whisky, desto geschmacklicher und harmonischer ist er“.

6. Blended Whisky – billiger Verschnitt?

Ein Blend oder auch Verschnitt genannt (beim Wein Cuvée) ist eine Mischung aus verschiedenen Whiskies. Zum Teil befinden sich in Blends bis zu 50 Jahre alte Whiskies. Von einem billigen Verschnitt kann daher nicht die Rede sein!
Der Vorteil von Blend Whisky ist die Gewährleistung eines immer gleich bleibenden Geschmack und Qulität. Die Kunst der Verschneidung übernimmt in Brennereien der Masterblender.

7. Wie lange hält Whisky?

Wer sich einen edlen und teuren Whisky gönnen möchte, will natürlich auch lange etwas davon haben. Bei Whisky aber auch allen anderen hochprozentigen Spirituosen, brauch man sich wegen dem Mindesthaltbarkeitsdatum keine Sorgen machen. Ungeöffnet ist ein Whisky über 10 Jahre haltbar. Geöffnet verändert sich der Geschmack nach ca. 1-2 Jahren merklich. Dabei wird der Whisky aber nicht schlechter, sondern er wird milder und leichter.

8. Angel Share

Whisky wird in der Regel mit um die 63 % Alkohol in Eichenholzfässer abgefüllt. Da Alkohol leichter flüchtig ist als Wasser, verdunsten im Laufe der Lagerung ein Teil des Alkohols in den Fässern. Diese Verdunstung von Alkohol nennt man „Angel Share“ (Engels Anteil). Der Alkoholgehalt im Fass sinkt dadurch pro Jahr um 0,5 – 1,0 %. Die gesamte Menge im Fass verliert pro Jahr ca. 2 % an Flüssigkeit. Bei 100 Liter sind das 2 Liter Verlust pro Jahr.

9. Das Richtige Glas

Im Laufe der Zeit haben sich viele Formen von Whisky-Gläser auf dem Markt etabliert. es gibt dickwandige Becher bzw. Tumbler, filigrane Stielgläser oder eigens für die Aromaentwicklung entworfene „Nosinggläser“. Die Verwendung des jeweiligen Glases ist aber Geschmackssache und abhängig vom Genussmoment.

10. Ist der Preis gerechtfertig?

Ein guter preisgünstiger Whisky beginnt bei ca. 30 € und klettert dann rasch auf 50 €, 100 € oder noch mehr. Da fragt man sich natürlich ob der Preis gerechtfertigt ist?
Und ja, in den meisten Fällen ist dieser Preis gerechtfertigt. Hierzu muss man sich einfach mal die lange Lagerung von 10, 12, 18 oder noch mehr Jahren vor Augen halten, bis der Whisky überhaupt verkauft wird. Hinzu kommen natürlich auch noch die Verluste durch den „Angel Share“. Wer sich einen guten Whisky gönnen möchte, sollte den Preis ausnahmsweise vernachlässigen. Immerhin wird die Flasche Whisky ja nicht wie ein Bier in kurzer Zeit getrunken sondern beschert viele Monate angenehme Genussmomente.

Letzte Worte an den Whiskyexperte

In diesem Crashkurs durch die Welt der Whiskys haben wir dir gezeigt, wie Whisky hergestellt wird, welche Sorten es gibt und wie sie entstehen sowie dir wertvolle Tipps für deine eigene Whisky Verkostung gegeben.

Weiteres Wissen eignest du dir nun am besten durch praktische Erfahrungen an. Lade deine Stammtischbrüder ein und Verkoste Whiskys. Diskutiert und philosophiert über die Herstellung, Marke und die Aromen.
Mach es gut und bis bald, Whiskyexperte! 😉

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